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Audi A8 / S8 2017: Ingolstädter Barock mit 600 PS: Audi A8 im ersten Check

Audi A8 / S8 2017: Ingolstädter Barock mit 600 PS: Audi A8 im ersten Check

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Audi A8 2018 - startet im November ab 90.300 Euro

Bild 1/20 - Audi A8 2018 - startet im November ab 90.300 Euro

Audi A8 2018 - die Langversion misst 5,30 Meter

Bild 2/20 - Audi A8 2018 - die Langversion misst 5,30 Meter

Audi A8 2018 - purer Luxus im Fond

Bild 3/20 - Audi A8 2018 - purer Luxus im Fond

Massiver Kühlergrill

Bild 4/20 - Massiver Kühlergrill

Bild 5/20 - Audi A8 2018 - Arbeiten auf längeren Fahrten

Bild 6/20 - Die neuen Bedienmodule des Audi A8

Bild 7/20 - Audi A8 - hinten gibt es mehr Kopffreiheit

Bild 8/20 - Audi A8 2018 - macht auch in grau eine elegante Figur

Bild 9/20 - Audi A8 2018 - die Kurzversion ist 5,17 Meter lang

Bild 10/20 - Hier die Langversion mit 13 cm mehr Radstand

Bild 11/20 - Markant das neu gestaltete Heck

Bild 12/20 - OLED-Lichtmodul am Heck

Bild 13/20 - Der neue Audi A8 soll endlich zu den Topmodellen aufschließen

Bild 14/20 - Das Cockpit des neuen Audi A8

Bild 15/20 - Audi A8 Modelljahr 2018

Bild 16/20 - Exzellenter Reisekomfort im Fond

Bild 17/20 - Audi A8

AudiBild 18/20 - Audi A8 2018 - mit sechs Zylindern geht es los

Bild 19/20 - Audi A8 2018

Bild 20/20 - Audi A8 2018

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Audi will mit seinem A8 einen Neustart wagen. Die Herausforderung ist groß, denn auch wenn die Ingolstädter mit dem Topmodell ein neues Zeitalter einläuten, die Konkurrenz scheint in dieser Liga übermächtig.

Marc Lichte, bereits seit mehr als drei Jahren Chefdesigner bei Audi, ist stolz auf sein neues Baby und muss endlich keine gute Miene mehr zum bösen Spiel machen. Der A8 ist das erste Auto, dass er zusammen mit seinem Team in die Tat umsetzte. Der Druck, ein neues Topmodell zu kreieren war groß; noch mächtiger jedoch die Aufgabe, das blasse und zahnlose Audidesign der Jahre zuvor vergessen zu machen.

Der neue Audi soll die Vorgänger vergessen machen

„Wir sind einen Zentimeter höher geworden, um im Fond mehr Kopfraum zu haben“, erklärt Lichte knapp, „doch durch die leichte Coupéform denkt man, der A8 sei flacher als bisher. Das macht keiner in der Klasse.“ Recht hat er, doch der neue A8 wurde wegen Mischbauweise und Mehrausstattungen auch rund 50 Kilogramm schwerer. Nicht einfach zu kommunizieren in heutigen Weight-Watchers-Zeiten.

Audi A8: Das Cockpit im Video

Dabei kann sich das Doppelpack aus der 5,17 Meter langen Normalversion und dem deutlich wichtigeren Langmodell mit stattlichen 5,30 Metern sehen lassen. Kein Nachbau des betont dynamischen 7er BMW und auch kein Versuch, die mächtige Mercedes S-Klasse im Luxussegment zu kopieren. Der neue A8, rollt ab November zu Preisen ab 90.600 Euro zu den Kunden.

Der mächtige Kühlergrill, im marketinggeneigten Audi-Jargon unverändert Single-Frame genannt, ist nochmals breiter geworden. Mutiger, sportlicher und selbstbewusster als beim bisherigen A8, der trotz unbestrittener Qualitäten immer an einen aufgeblasenen A4 erinnerte. Die Front des Nachfolgers ist flach, die Motorhaube lang und die Dachlinie geht schick in die Heckpartie über.

OLED-Rücklichter werden inszeniert

Hier hat Marc Lichte die Rückleuchten mehr denn je inszeniert. Wie einst bei einem Cadillac STS werden die OLED-Rücklichter von dem roten LED-Band umrahmt. Wer auf den Schlüssel drückt oder am Türgriff zieht, aktiviert ein LED-Band, das nicht nur im Dunkeln für Aufsehen sorgen soll. Die Radhäuser wurden leicht aus der Karosserie herausgezogen. „Den neuen Audi A8 wird es nur noch als Allradversion geben“, sagt Marc Lichte, „das soll man auch sehen. Quattro ist wichtig für uns.“

Video: VW Arteon im Test

Die größte Neuerung hält das Vorzeigemodell mit den vier Ringen jedoch zunächst noch im Innenraum verborgen – bis man auf den Starterknopf drückt. Es gibt es einen kompletten Neuansatz – ähnlich revolutionär wie BMW Anfang der 2000er Jahre mit seinem 7er der Baureihe E65 inkl. spektakulärem iDrive-Konzept. Einst belächelt, ist das Bediensystem mit dem Dreh-Drücksteller bis heute das Maß der internationalen Dinge. Das könnte sich jedoch mit dem neuen Audi A8 ändern.

Denn Schalter und Taster sieht man im Achter nur noch eine Handvoll. Drei Taster auf der Mittelkonsole, ebenso viele links über dem Knie um das Licht zu bedienen und ein Lenkrad, „das irgendwie an Porsche und Modelle wie den 964er erinnert“, legt der bekennende Porsche-Fan Marc Lichte nach. Stört nur der überflüssige Lenkstockhebel links für den Tempomaten, der nicht ins Konzert und Großbildschirmen und berührungsempfindlichen Bedienflächen passen will.

Zwei Riesen-Bildschirme im Cockpit

Schick und praktisch: die Lüftungsdüsen werden elektrisch nur dann geöffnet, wenn die Insassen auch frischer Luft frönen wollen. Sonst verstecken sich diese hinter Klavierlack oder offenporigen Hölzern. Die Mittelkonsole ist mit den zwei großen Touchbildschirmen (10,1 und 8,6 Zoll) eine echte Schau – es muss eben nicht immer eine hochkantige 17-Zoll-Bedienfläche im iPad-Stil sein, die das Interieur dominiert. Touchfeld oder den so begehrten Dreh-Drücksteller hat Audi schlicht gestrichen. Gegenüber dem Konzert der dunklen Bedienmodule und stufigen Flächen fällt das Cockpitdisplay etwas ab. Das sieht zwar vorbildlich aus, kennt man jedoch bereits von zahlreichen anderen Modellen des VW-Konzerns. Einfallslos für ein Topmodell.

Der Sitzkomfort ist schlicht grandios und selbst in der Kurzversion ist die Beinfreiheit üppig. „Der Zugewinn liegt im Vergleich zum Vorgänger bei sechs Zentimetern“, sagt Baureihenleiter Peter Fromm, „der Komfort im Fond hat eine neue Dimension.“ Wegen der großen Bedeutung des chinesischen Marktes werden die meisten Audi A8 in der 5,30-Meter-Langversion vom Band in Neckarsulm laufen. Dann sitzt es sich hinten geradezu herrschaftlich mit großen Bildschirmen oder einem Touchpad zur Steuerung von Jalousien und Sitzen. Die Sitze lassen sich klassenüblich nicht allein beheizen, kühlen oder mit einer Massagefunktion belegen. Auf Wunsch werden beim neuen Audi A8 sogar die Füße massiert.

48 Volt-System für alle Modelle

So überraschend und spektakulär sich der Innenraum präsentiert, so erwartet geht es bei den Antrieben zu. Die Vierzylinder, die beim Vorgänger und der Konkurrenz als Einsteiger floppten, hat man außen vorgelassen und lässt den Luxus-Hoffnungsträger nur mit sechs, acht und zwölf Zylindern anrollen. De größte Neuerung: alle Triebwerke bekommen die innovative 48-Volt-Technik; heißt, der A8 startet dank Riemenstarter seidenweich, kann jederzeit elektrisch boosten, segeln und seine Fahrwerkssysteme sprechen schneller als bei allen anderen an.

Das mag besonders im flotten Galopp besonders durch die Wankstabilisierung erlebenswert sein. Eine echte Schau ist es jedoch, wenn ein Aufprall von der Seite droht. Dann kann sich der Aufbau des neuen Audi A8 in Millisekunden acht Zentimeter in die Höhe schießen und bietet so einen einzigartigen Seitenaufprallschutz mit wichtigem Überlebensraum für die Insassen.

Fülle an Assistenzsystemen

Ansonsten ist das Angebot an Fahrerassistenzsystemen schier unübersichtlich. Nach Aussagen von Audi-Technikvorstand Peter Mertens „ist der Audi A8 das erste Auto weltweit, das mit seinen redundanten Sicherheitssystemen beim autonomen Fahren über die Stufe drei verfügt“. Schade nur, dass der Kunde davon zunächst nichts merken wird.

Video: Verkehrsminister Dobrindt testet autonomen Audi

Da Audi seine unter dem Titel „AI – artifical intelligence“ zusammengefasste Fahrerassistenzsysteme mit Rücksicht auf Rechtslage und Kunden zum Marktstart wohl nur eingeschränkt freigibt, kann die deutsche Luxuslimousine eben auf längeren Strecken nicht ohne Zutun des Fahrers Kilometer fressen. Da wirken zusätzliche System wie der erstmals verbaute Mittenairbag oder Türen, die sich von innen nicht öffnen lassen, wenn es Auto oder Fahrrad kommt, schon fast wie real gewordene Träume von Daniel Düsentrieb.

Video: Audi A4 im Test

600 PS im A8 - und ein Plug-In-Hybrid

Die Motorenpalette ist breit gefächert - und verzichtet auf kleine Aggregate:

  • Zum Serienstart Ende des Jahres gibt es zunächst einen Dreiliter-Diesel mit 286 PS und einen Dreiliter-V6-Benziner mit 340 PS.
  • Im kommenden Jahr folgen leistungsstarke Achtzylinder für Diesel und Benziner (435 und 460 PS) sowie ein V6-Plug-In-Hybrid, der 330 kW / 449 PS und 700 Nm Gesamtleistung bietet und mehr als 50 Kilometer rein elektrisch zurücklegen kann.
  • Danach wird das Portfolio von den beiden Topversionen A8 6.0 W12 (585 PS) und dem S8 mit über 600 PS abgerundet.

Bei den Realverbräuchen soll die 48-Volt-Technik ganz nebenbei für eine Ersparnis von bis zu 0,7 Litern pro 100 Kilometern sorgen. Die technischen Rahmenbedingungen und das Design des neuen Audi A8 stimmen. Jetzt ist nur die Frage, ob er tatsächlich der Aufbruch in ein neues Audi-Zeitalter ohne Dieselskandal und Abberufungsforderungen des Vorstandschefs Rupert Stadler sein kann. Der Druck ist groß. Schließlich stehen mit den Modellen A7 und A6 zwei ebenso wichtige Modelle in den Startlöchern, von denen für die Ingolstädter und den gesamten VW-Konzern viel anhängt, um zurück in die Erfolgsspur zu kommen.

Video: Volvo V90 im Test

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